Wenn Zusammenarbeit ALLE nervt ...
Chefs, die nichts entscheiden (aber mikromanagen), Abstimmungsmarathons, die nichts abstimmen (aber aufblähen), Querschüsse, Grabenkämpfe, Bedenkenträger … und stets wollen alle mitreden, aber keiner will verantwortlich sein.
Schon mal erlebt?
Zumindest wir erleben das zuweilen in Unternehmen ... um nicht zu sagen: ziemlich oft!
Warum gibt es diese Probleme?
Nicht aus einem einzigen Grund, das ist klar (die Sache ist komplex). Vieles aber lässt sich auf einen Umstand zurückführen, der allzu oft übersehen wird. Es ist die Art, wie Menschen ticken und wie Zusammenarbeit funktioniert (oder auch nicht). Dieser Umstand macht arge Umstände, wenn man ihn ignoriert (siehe oben!). Deshalb sollte man ihn kennen. Und vielleicht auch etwas anders bezeichnen – „Umstand“ klingt doch irgendwie unangenehm. Wir nennen das daher das „Grundgesetz der Zusammenarbeit“. Es lautet:
Jede Zusammenarbeit beginnt mit einem Missverständnis!
Es entsteht negativer Stress
Verschiedene Menschen nehmen die Welt unterschiedlich wahr, sehen andere Probleme, erkennen andere Herausforderungen. Wusste schon der olle Schopenhauer („Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt“); tonnenweise Bücher der Psychologie sprechen Bände.
Wenn wir diesen „Umstand“ in unserer hoch spezialisierten Arbeitswelt nicht auf der Rechnung haben oder falsch damit umgehen, erzeugen wir negativen Stress. Und das gilt nicht nur in der Hierarchie (der "Chef" stresst die "Mitarbeitenden"), sondern in allen Bereichen, auf allen Ebenen, zwischen allen Beteiligten. Die Folgen davon sind denkbar unangenehm, denn:
Negativer Stress verhindert gute Kommunikation!
Denn wer gestresst ist, ist nicht die beste Version seiner selbst: der wählt seine Worte nicht mit Bedacht, neigt zur Polemik, ist unkonzentriert und weniger reflektiert als in einem ungestressten Zustand. Dies gilt für die Seite des "Sendenden". Auf der anderen Seite - der des "Adressaten" - gibt es ebenfalls unerwünschte Effekte. Denn wer gestresst ist, ist ungeduldig, hört nicht richtig zu, nimmt nur oberflächlich und sehr selektiv wahr. In Summe fließen schlichtweg nicht die gewünschten Informationen - weniger als nötig und manchmal sogar die falschen. Daraus folgt noch Unangenehmeres, denn:
Schlechte Kommunikation führt zu schlechten Entscheidungen!
Und das Unheil nimmt seinen Lauf, denn:
Schlechte Entscheidungen erzeugen unnötigen Aufwand.
Warum das so ist, ist einigermaßen klar, oder? Schlechte Entscheidungen sind nämlich solche, die (1) entweder schon während der Entscheidungsfindung zu viele oder die falschen Leute involvieren, (b) auf einer fehlerhaften Analyse basieren, halbgare, undurchdachte Entschlüsse treffen oder schlichtweg ein irrelevantes Problem behandeln, oder (c) nur äußerst zäh bzw. niemals umgesetzt werden. In jedem Fall kommt es zu erheblichem
Mehraufwand, den keiner braucht, und der zu neuem, weiteren Stress führt.
So entsteht rasch ein Teufelskreis, der alle Beteiligten zermürbt … und das oftmals ohne jede böse Absicht.
Wer das Grundgesetz der Zusammenarbeit nicht beachtet, startet einen Teufelskreis, der wirklich alle erschöpft.
"Over the Fence" hilft, den Teufelskreis zu durchbrechen!
Klingt schlimm? Ist es auch! Doch hat man die fiese Wirkungskette verstanden, ist schon einmal etwas erreicht - und gar nicht so wenig.
Denn dann kann man sich damit beschäftigen, wie man dem Teufelskreis aus Stress- Mehraufwand-Stress entkommen kann.
Das geht – und es ist auch gar nicht so schwierig. Und wenn es schließlich gelingt, geschehen wirklich krasse Dinge. Dann kann man mit viel weniger Aufwand mehr erreichen… und sogar Spaß dabei haben!
Mit weniger Aufwand viel mehr erreichen?
- Nutze das Manifest für langsames Denken
Buchhinweis
- Hey, nicht so schnell (so triffst du gute Entscheidungen in komplexen Zeiten)