Studierende
tun Gutes!
Wir sind bei „Over the Fence“ ja angetreten, um das Leben von Menschen in Projekten besser zu machen. Ganz besonders freut es uns, wenn wir solchen Menschen helfen können, die durch ihr Projekt wiederum das Leben anderer Menschen verbessern. Ein solches Projekt ist "KREATIVgegenKREBS"!
Ins Leben gerufen wurde es von Julia Thielemann, Franziska Schweigert, Theresa Frick, Alina Petersen und Federico Itri – fünf Studierenden der Betriebswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Sie haben mit ihrem Projekt den Nachweis erbracht, dass BWLer_innen sehr viel mehr können als Effizienzdenken und Zahlenschubsen. Und sie haben bewiesen, dass Hochschullehre wertvolle und nachhaltige Ergebnisse liefern kann.
Was ist passiert?
Die Lehrveranstaltung „International Project Management“ – ein Masterkurs, den ich jeden Winter durchführe, – stand dieses Mal unter dem Motto „Charity Project“. Acht Teams aus je fünf Studierenden waren aufgefordert, ein eigenes, originelles Charity-Projekt auf die Beine zu stellen. Nicht fiktiv, sondern für echte Kunden! Um eine Projektidee zu entwickeln und geeignete Kunden zu akquirieren gab es zwei Wochen Zeit. Eine anstrengende und intensive Arbeitsphase für die Teams, die zufällig zusammengewürfelt wurden – aus internationalen Studierenden, die sich vorher nicht kannten.
Das Ergebnis des zweiwöchigen Vorprojekts – die Projektidee – wurde anhand des Project Canvas visualisiert. Alle acht Teams haben dann ihre Ideen vorgestellt und geschaut, ob die Projekte thematisch passend, anspruchsvoll und machbar sind. Da alle in den Strukturen des „Project Canvas“ dachten, war dieser Dialog äußerst kooperativ und hilfreich. Die Studierenden lernten in Projekten zu denken und halfen einander, ihre Projektdefinition zu schärfen. Auf dieser Basis startete dann das eigentliche 10-wöchige Hauptprojekt.
Insgesamt wurden acht sehr wertvolle Projekte durchgeführt. Mein persönliches Highlight ist KREATIVgegenKREBS“. Den Project Canvas dieses Projekts zeigt das folgende Bild (zur Veranschaulichung neu erstellt aus den englischen Originaltexten).
Um was geht es bei dem Projekt?
Wie auf dem Project Canvas ersichtlich, verfolgte das Projekt den ZWECK, krebskranke Kinder finanziell zu unterstützen und ihnen mit einem Kunstworkshop eine Freude zu bereiten. Das ERGEBNIS – die einzigartigen Malereien der Kinder – sollten auf Stofftaschen gedruckt und vertrieben werden. Alle Verkaufserlöse waren gedacht für den PROJEKTKUNDEN, den Verein „KinderLeben e.V.“
Die Projektherausforderung wurde mehr als gemeistert. Der Kunstworkshop fand auf der Tagesstation der Charité Berlin statt – die hierzu nötigen Mittel für Materialien, Snacks und Geschenke für die Kinder wurden vorab durch ein Fundraising gesammelt. Allein dies war ein kleines Projekt.
Doch damit nicht genug. Aus den Malereien des Workshops wurden drei Motive für die Produktion der Stofftaschen ausgewählt. Für deren Distribution konnten die Studierenden die Handelskette REWE als Partner gewinnen. Durch den Verkauf der Stofftaschen in zahlreichen Filialen erlangte das Projekt Aufmerksamkeit und spielte finanzielle Mittel von mehreren tausend Euro ein. Der Verein „KinderLeben e.V.“ verwendet das Geld in der Kinderonkologie der Charité Berlin, um Kindern und Jugendlichen und deren Familien das Leben mit Krebs zu erleichtern und weitere Forschungen zu Therapiemöglichkeiten voranzutreiben. Für die Zukunft ist eine langfristige Zusammenarbeit des Projektteams mit dem Verein KinderLeben e.V., der Charité Berlin und REWE geplant.
Und was sagen die Projektmacherinnen zum Projekt? Julia Thielemann erinnert sich: "Zum Anfang hatten wir nur eine vage Idee. Es schien unmöglich daraus ein erfolgreiches Projekt zu machen. Geleitet durch die Methoden und Tools, die wir im Kurs kennengelernt haben, gelang uns jedoch der Schritt von einer einfachen Idee hin zu einem von Erfolg gekrönten Projekt." Franziska Schweigert ergänzt: "Die Praxisorientierung des Kurses hat uns sehr gut gefallen. Mit einer Initiative, die als Uniprojekte gestartet ist, etwas wirklich Bedeutungsvolles zu erreichen und Gutes zu tun, erfüllt uns mit sehr viel Freude."
Im Moment des Artikelschreibens, sind die Stoffbeutel gerade ausverkauft. Wer die kleinen Kunstwerke der Kinder und die fertig gedruckten Taschen dennoch sehen möchte, ist herzlich eingeladen, zur Eröffnung einer Ausstellung am 6. Juni um 10 Uhr in die Hochschulbibliothek der HWR Berlin zu kommen. Das Projektteam wird persönlich vor Ort sein und einige Worte zum Projekt sagen. Die Ausstellung der Bilder und Stoffbeutel läuft bis zum 15 Juli 2019.
Ich bin soooo stolz auf die Studierenden. Deswegen bin ich Prof geworden!